Platons Allegorie [1]
Platons Streitwagen in Platons Allegorie in Phaidros‘ Dialog (Abschnitt 246a–254e) verwendet die Streitwagen-Allegorie, um seine Perspektive auf die menschliche Seele zu erklären.
Platon schildert das Bild eines Wagenlenkers (griechisch: ἡνίοχος), der einen Wagen fährt, der von zwei geflügelten Pferden gezogen wird:
Der Wagenlenker repräsentiert den Intellekt, die Vernunft oder den Teil der Seele, der die Seele zur Wahrheit führen soll;
Ein Pferd steht für die Vernunft oder für den moralischen Impuls, den positiven Teil der Natur;
Das zweite Pferd symbolisiert die irrationalen Leidenschaften der Seele, die Lust und die begehrlichen Natur;
Der Wagenlenker führt den Wagen, d.h. die Seele, auf dem Weg zur Erleuchtung und versucht die Pferde daran zu hindern andere Wege zu gehen.
Ich betrachtete die drei mentale Prozesse (sensorisch – kognitiv – affektiv) als wesentlich für die Art und Weise in der wir uns entwickeln und miteinander beziehen.
Ich nannte die Struktur, die auf diesen drei Säulen basiert, „Das PIE Modell“, meine Tulpe.
Ich wende das PIE-Modell (Physisch – Intelektuell – Emotionell) im Coaching Prozess an, um diese drei Säulen auszugleichen und zu stärken.
Die Art und Weise in der wir äußere Situationen wahrnehmen und darauf reagieren wird von der „Linse“ geprägt, die wir immer häufiger ansetzen.
Diese „Linse“ kann vorwiegend physisch (sensoriell), rational (kognitiv) oder emotionell (affectiv) sein.
Ein konkretes Beispiel:
Bei einem Abendessen geben Ihre engen Freunde, die schon lange ein Paar sind, bekannt, dass sie heiraten werden. Sie legen das Datum fest und nutzen die Gelegenheit aus um ihre Freunde zur Zeremonie einzuladen.
Die Reaktionen der anwesenden Freunde können je nach „Linse“ unterschiedlich sein:
- Antwort des Freundes mit „rationaler Linse“
„Herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche Euch alles Gute und möge alles so laufen, wie Ihr es Euch vorstellst! Wenn Ihr Hilfe bei der Organisation braucht, lasst mich wissen! Es ist nicht mehr lange Zeit bis zur Hochzeit und es gibt viel zu tun! „
- Antwort des Freundes mit „emotioneller Linse“
„Herzlichen Glückwunsch, meine Lieben! Ich binn so glücklich für Euch! Ich kann es nicht glauben … es scheint, als hättet Ihr Euch erst gestern getroffen! Ich freue mich sooo für Euch! Jetzt bin ich ganz aufgeregt … (Freudetränen können vorkommen)“
- Antwort des Freundes mit „physischer Linse“
„Fantastisch!!! Wie glücklich ich für Euch bin!“ Steht sofort vom Tisch auf und umarmt die beiden!“ Er zeigt seine Freude auf körperlicher, somatischer, Ebene.
Natürlich umfasst jeder von uns alle mentalen Prozesse auf die wir je nach Situation zugreifen. Aber es ist einfacher für uns eine der psychologischen Funktionen anzusprechen, die wir uns im Laufe der Zeit angeeignet haben, die wir leichter zum Vorschein bringen.
Gleichzeitig nehmen wir Reaktionen leichter an wenn diese mit unserer bevorzugten Ausdrucksweise („Linse“) entgegenkamen.
In der Theorie [2] gibt es folgende mentale Prozesse auf die sich das PIE-Modell bezieht:
• sensorische mentale Prozesse: Empfindung, Wahrnehmung und Repräsentation;
• kognitive mentale Prozesse: Denken, Sprache, Gedächtnis, Vorstellungskraft;
• mentale Regulationsprozesse: Affektivität, Motivation, Wille und Aufmerksamkeit;
Alle drei Bereiche (körperlich, kognitiv und affektiv) sind für unsere Entwicklung wesentlich.
Es ist wichtig klarzustellen, dass es keine „gute, richtige Linse“ oder „ schlechte, falsche Linse“ gibt.
Die Frage, die wir uns stellen sollten:
Die Art in der wir die Welt wahrnehmen und uns ausdrücken – HILFT UNS ODER BESCHRÄNKT UNS?
• Wenn es hilft 🡪 GROSSARTIG!
• Wenn es nicht hilft 🡪 es lohnt sich herauszufinden was wir anders machen können, damit es UNS HILFT
Wir müssen auf die Einzigartigkeit eines Jeden achten, uns der unterschiedlichen Weise in der wir uns ausdrücken bewusst sein und die richtige Formel für uns selbst herausfinden.
Im Coaching-prozess berücksichtigen wir diese drei Säulen (KÖRPERLICH – INTELLEKTUELL – EMOTIONAL). Wir klären und entdecken während des Coachings welche die richtige Formel für jeden einzelnen KUNDEN ist.
Im Wesentlichen geht es darum der Anwesenheit der drei Bereiche bewusst zu sein.
Alle mentalen Funktionen sollen in den Prozessen des Beobachten, Interpretieren und Manifestierens einbezogen werden, mit dem Ziel uns auf persönlicher Ebene auszugleichen und uns mit unserem Partner abzustimmen und zu harmonisieren.
Einige Diskussionsthemen in den drei Bereichen:
PHYSISCH | INTELEKTUELL | EMOTIONELL |
•Wahrnehmung des Körpers (des eigenen Körpers, des Körpers des Partners;)• Gesundheit vs. Krankheit | • Gedanken, Prinzipien,Überzeugungen, Werte, Zweck (auf Einzel- und Paarebene angesprochen) | • Emotionen & GefühleDie Art und Weise, wie wir sie weitergeben oder verinnerlichen |
• Physische activität vs. Ruhe | • Persönliche Verantwortung vs. gemeinsame Verantwortungen | • Motivation und Wille(Wunsch nach Veränderung und persönliche Disziplin) |
• Tägliche Rutine (Ernährung / Ruhe / Abhängigkeiten) | • Individuelle Projekte und Pläne & gemeinsame Projekte | • Gefühlslage.Wo sich Emotionen auf der Zeitachse befinden (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft) |
• Intimität & Sexualität | •Infos zur Persönlichen Entwicklung;Menschentypologie; Entwicklungsstadien; Bindungsstile; Konfliktmanagement; | • Emotional Intelligenz: Unabhängigkeit vs. Bindung; Selbst- und Partnerrespekt; Empathie; Flexibilität; Stresstoleranz; die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen; Impuls Kontrolle; |
•Zeit mit dem Partner (Qualität & Quantität) | •Spracheund Art Gedanken auszudrücken (NLP) | • Intelligenz des Herzens •Polyvagal-Theorie |
[1] Platons Allegorie
Streitwagen-Allegorie – Wikipedia
Plato & Nichols, JH (Überarbeitung und Hrsg.). Phaidros. Cornell University Press. (1998).
SUZANNE, Bernard F. „Platos Phaidros – Dialogplan zur Rhetorik“. plato-dialoge.org. Abgerufen am 31.05.2017.
Bild entnommen aus: Platons Streitwagen-Allegorie (john-uebersax.com)
[2] Grundlagen der Psychologie – Mihai Golu; Verlag der Stiftung România de Mâine